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| Natur- und Landschaft Landschaftsplanung Der Landschaftsplan der Stadt Heilbronn soll im
Vorfeld der Neuauflage des Flächennutzungsplanes fortgeschrieben werden. Eine
wesentliche Grundlage hierfür war die Erhebung und Bewertung der Nutzungen und
Biotopstrukturen. Diese Kartierungen sind sowohl für den besiedelten als auch
den unbesiedelten Bereich nahezu abgeschlossen und liegen bis in absehbarer Zeit
sogar in digitaler Form im neuen geographischen Informationssystem des
Baudezernates vor. Die Bestandsaufnahmen der Biotopstrukturen wurden
ergänzt durch tierökologische Untersuchungen, die weitergehende planerische
Aussagen insbesondere auch bei Biotopverbundplanungen zulassen. In Verbindung mit den Grundlagendaten für die
Schutzgüter Wasser, Boden, Klima, die beispielsweise im bodenökologischen
Gutachten vorliegen, ergibt der Landschaftsplan auf dieser Datenbasis ein
fundiertes Gutachten über die Belange von Natur und Landschaft für die weitere
Stadtentwicklung. Ziel- und Leitplanung
Gehölze am Neckar Ausgelöst durch die abgängigen Pappelbestände am
Neckar ergab sich beim 1. Pappelsymposium 1996 in Heilbronn die Frage nach der
Weiterentwicklung der Gehölzbestände an den Neckarufern entlang des
kanalisierten Flusses. Teilnehmer der Veranstaltung waren eine Vielzahl
betroffener Kommunen, übergeordnete Fachbehörden sowie die Naturschutzverbände. Ein von den Grünflächenämtern der Städte
Stuttgart, Esslingen, Heidelberg und Heilbronn in Auftrag gegebenes Konzept zur
Weiterentwicklung der Neckarufer war Grundlage für die vom Gemeinderat im Jahr
1997 verabschiedete „Ziel- und Leitplanung Gehölze am Neckarufer“. Nach
diesem Konzept wurden im Herbst 1998 in den Böckinger Wiesen entlang des
Neckars die bestehende Pappelreihe fortgeführt und ergänzt. Freiraumkonzept
Industriegebiet „Am Neckar“ Ein weiterer Schwerpunkt der Landschaftsplanung war
die Mitwirkung bei der Verbesserung der Freiraumstrukturen in
Sanierungsgebieten. Ein für das Industriegebiet „Am Neckar“ (Flächengröße
über 400 ha) entwickeltes Freiraumkonzept ist in Verbindung mit dem aus den
Voruntersuchungen entwickelten Nutzungskonzept die übergeordnete
Grundlage für die Sanierung des Gebietes. Hierunter fallen nicht nur die
öffentlichen Freiflächen - Straßenräume und Plätze sowie die Uferbereich am
Neckar - sondern auch private
Freiflächen. Die Sanierungsziele
für Freiflächen bei Änderungen im Bestand, die der Gemeinderat als
Richtschnur im Jahr 1998 genehmigte, ergeben eine Handlungsgrundlage im
Zusammenhang mit zustimmungsbedürftigen Bauvorhaben. Sie finden individuell
Anwendung bei jedem Baugesuch im Rahmen der Sanierungsgenehmigung. Grünzug Kreuzgrund Das im Jahre 1996 erarbeitete Konzept zur
Aufwertung der Freiflächen des Kreuzgrundes in Böckingen-Nord soll die
Defizite an Freiflächen, d. h. Bereiche für die Kurzzeiterholung in diesem
Stadtteil ausgleichen. Die Maßnahmen beschränken sich weitestgehend auf die
Verbesserung des Fußwegesystems, punktuelle Aufenthaltsmöglichkeiten (z. B.
Sitzplätze an Aussichtspunkten) und die Umwandlung von Ackerflächen in Garten-
und Obstwiesenflächen in Teilbereichen. Wesentliches Ziel ist die Anbindung des
Kreuzgrundes über die Saarlandstraße hinweg an den Bereich Nonnenbuckel
zwischen dem Klinikum Heilbronn und dem Freibadgelände. Dadurch entsteht eine
Verbindung an den Landschaftsraum zwischen Neckargartach und Frankenbach, dem
zukünftigen Landschaftspark Neckargartach. Grünes Rahmenkonzept
Oststadt Die Heilbronner Oststadt, d. h. das Gebiet zwischen
Oststraße, Jägerhausstraße und dem Bogen der Bahnlinie ist charakterisiert
von großen Gärten mit wertvollen Gehölzbeständen. Um den wachsenden
Bebauungsdruck zu lenken, wurde vom Grünflächenamt ein Freiflächenkonzept als
Grundlage für die notwendigen Bebauungspläne entwickelt, das „Grüne
Rahmenkonzept Oststadt“. Biotopverbundplanungen Die im Rahmen der Fortschreibung des
Landschaftsplanes kartierte Flora und Fauna Heilbronns ist auch Grundlage für
Biotopverbundplanungen für die einzelnen Stadtteile. Dabei wurden die Bestände
der Vegetation und Tierwelt aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes bewertet,
evtl. Defizite analysiert und Ziele sowie Maßnahmen zum Erhalt und Entwicklung
der natürlichen Lebensgrundlagen formuliert. An Maßnahmen werden
vorgeschlagen: Erhaltung und Neuanlage von Streuobstwiesen, Hecken und Feldgehölzen
mit Saumbereichen, Verbreiterung der fluß- und bachbegleitenden Gehölzbereiche
und Anlage von Gewässerrandstreifen mit Förderung der natürlichen Gewässerdynamik,
Anlage von biozid- und düngefreien Ackerrandstreifen und Flächen mit
Altgrasbeständen, Pflegemaßnahmen, Umwandlung von Acker- in Grünlandnutzung,
Neuanlage von Stillgewässern. Zur Verbesserung des Landschaftsbildes: Eingrünung
der Ortsränder, Pflanzung von Baumreihen entlang von Hauptwegeverbindungen und
von Einzelbäumen, Feldgehölzen und Hecken in der Landschaft. Grünordnungsplan
Horkheimer Insel Sie ist die letzte große durch freie Landschaft
geprägte Neckarinsel im Stadtgebiet und hat eine überragende Bedeutung für
den Naturschutz der Flußauenlandschaft sowie die Erholungsvorsorge. Für die
Horkheimer Insel wurde eine Entwicklungsplanung erstellt und beschlossen, die
mittel- bis langfristig umgesetzt werden soll. An Maßnahmen sind u. a.
vorgesehen: Entwicklung von Auwald, Verbreiterung der Ufergehölzgürtel,
weitere Umwandlung von Acker in Grünland, Zulassen von Erosion am Altarmufer,
Pflege der vorhandenen Pappelbestände, Verlagerung der Erholungseinrichtungen
(Kleingärten, Tennishalle).
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